America for Sale by Kelly Joey

America for Sale by Kelly Joey

Autor:Kelly, Joey [Kelly, Joey]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
ISBN: 978-3-644-54031-6
veröffentlicht: 2014-10-09T16:00:00+00:00


Ein paar Wochen nach unserer ersten Begegnung telefonierte ich mit Jutta Kleinschmidt. Sie war in irgendeiner Werkstatt zugange und hantierte hörbar lautstark mit einem Schraubenschlüssel. Als sie mit einer kurzen Zusammenfassung ihres Rennalltages durch war, sagte sie nur: «Du, Joey, ich kann mir das übrigens gut vorstellen, dass wir ‹Race Across America› zusammen machen. Das passt mir ganz gut in meinen Zeitrahmen, weil die Saison dann auch durch ist.»

Das klang schon mehr nach einer Zusage. Ich erwiderte: «Du brauchst dich um nichts zu kümmern, ich organisiere alles.»

Ihre Antwort war kurz und knackig: «Okay, wir machen das.»

Wir haben uns in dem darauffolgenden dreiviertel Jahr nicht ein einziges Mal wiedergesehen, lediglich einmal miteinander telefoniert, um kurz ein paar Details zu besprechen. Obwohl wir nicht einmal eine schriftliche Vereinbarung unterzeichneten, hatte ich trotzdem immer das Gefühl, dass Jutta eine Frau des gegebenen Wortes ist. Das ist heutzutage ziemlich selten geworden, und es gibt wenige Menschen, die das auch wirklich ernst meinen. Aber ich hatte nie Bedenken, dass sie kurzfristig abspringt.

Ich habe Jutta tatsächlich erst wieder an der Startlinie zum «Race Across America» gesehen. Es war Mitte Juni, ein warmer Sommermorgen am Hafen von San Diego. Wir standen kurz nach acht Uhr auf einem unscheinbaren Parkplatz hinter unserem Hotel, die Sonne kam gerade über die Berge Kaliforniens herübergehüpft und wärmte mit den ersten Strahlen unsere leicht fröstelnde Haut, die der Pazifikwind schon eine Weile ordentlich abgekühlt hatte. Ich war den ganzen Monat über mit der Kelly Family auf Tournee gewesen und hatte nebenbei jede Menge Termine zu bewältigen gehabt, sodass ich relativ knackig von Frankfurt eingeflogen war. Von Los Angeles ging es mit dem Auto runter Richtung mexikanische Grenze bis nach San Diego. Am Tag bevor es losgehen sollte, war ich um Mitternacht schließlich im Hotel, habe meine ganze Ausrüstung sortiert, das Fahrrad zusammengeschraubt und noch mal für zwei Stunden die Beine langgemacht.

Jutta begrüßte mich kurz vor Rennbeginn wie einen alten Freund, als ob wir uns erst gestern nach einem letzten Bier verabschiedet hätten. Aber für großartige Vergangenheitsbewältigung blieb keine Zeit, wir mussten unser Equipment abgleichen und die Taktik des ersten Renntages mit der Crew schnell durchsprechen. Dann wurden noch Pressefotos gemacht, wie wir beide mit den Rädern in den Händen an der Startlinie posierten. Das war völlig skurril: Ich stand mit der erfolgreichsten Rallye-Fahrerin der Neuzeit kurz vor dem Beginn zum härtesten Amateur-Radrennen an einer weißen Linie und wartete darauf, dass der Hilfssheriff rechts neben den bunten Luftballons mit einem Schuss aus seinem Colt das Rennen startet. Ich konnte nicht behaupten, Jutta zu kennen, aber sie machte einen abgeklärten Eindruck, schaute mir ins Gesicht und sagte nur einen Satz: «Joey, das packen wir!»

Kurz bevor es losging, kam ein Profi-Fahrer zu uns und fragte, wie wir heißen, denn er hatte gehört, dass zwei Prominente aus Europa dabei wären.

«Die ganzen Promis, die es hier schon mal probiert haben, machten immer die ganz große Welle und sind am Ende gnadenlos gescheitert.»

Jetzt wurde es interessant. Ich stocherte nach: «Waren denn richtig bekannte Namen dabei?»

Der Fahrer in seinem



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